
Digitalisierung in der Pflege gemeinsam gestalten: Arbeitskreis Pflege tauscht sich vor Ort mit Bundes- und Landesministerium aus
Ostfildern geht bei der Digitalisierung voran – auch in der Pflege. Das Ziel: möglichst alle Pflegeeinrichtungen, ambulanten Dienste, Ärzteschaft, Apotheken und Kliniken in Ostfildern digital miteinander zu verbinden. Um diesem Ziel näher zu kommen, haben sich bereits im Jahr 2019 viele Pflegeeinrichtungen und -dienste in Ostfildern zusammengeschlossen und den Arbeitskreis Pflege Ostfildern gegründet. Hier konnte in den vergangenen Jahren schon viel erreicht werden – und doch zeigen sich im Alltag nach wie vor konkrete Herausforderungen, die es zu lösen gilt.
Daher traf sich am 7. Juli 2025 der Arbeitskreis Pflege in Ostfildern zu einem wichtigen Austausch mit verschiedenen Organisationen des Pflege- und Gesundheitswesens. Vertreterinnen und Vertreter des Sozialministeriums Baden-Württemberg, des Bundesministeriums für Gesundheit, der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg sowie des Landeskompetenzzentrums Pflege & Digitalisierung kamen mit engagierten Akteurinnen und Akteuren aus der Region zusammen, um die aktuellen Entwicklungen rund um die Telematikinfrastruktur (TI) zu diskutieren.
Die Telematikinfrastruktur (TI) ist ein sicheres digitales Netzwerk, das den sektorenübergreifenden Austausch von Daten und Fachwissen im Gesundheits- und Pflegewesen ermöglicht. Um Zugang zur TI zu erhalten, sind spezielle Hardwarekomponenten wie Konnektoren und Kartenlesegeräte erforderlich, sowie besondere Authentifizierungskarten, um die Berechtigung für den Zugriff nachzuweisen. Innerhalb der TI können verschiedene Fachanwendungen wie die Kommunikation im Medizinwesen (KIM) oder die elektronische Patientenakte (ePA) genutzt werden. Daher ist die Anbindung an die TI für alle Akteure im Gesundheitswesen essenziell und inzwischen auch verpflichtend.
Vor Ort wurde deutlich: Die TI als sicheres Netzwerk für die digitale Kommunikation im Gesundheitswesen ist bereits in ersten Bereichen erfolgreich umgesetzt. Die Teilnehmenden konnten sich ein konkretes Bild davon machen, wie digitale Anwendungen in der Praxis funktionieren. Gleichzeitig wurden bestehende Herausforderungen offen benannt – etwa im Hinblick auf technische Voraussetzungen, Schnittstellen oder Unterstützungsbedarfe in der Umsetzung.
Im Zentrum des Treffens stand das gemeinsame Ziel die pflegerische Versorgung und Qualität sicherzustellen. Digitalisierung ist dabei kein Selbstzweck, sondern kann ein notwendiges Werkzeug sein. Besonders die elektronische Patientenakte (ePA) wurde als zentrales Zukunftsthema hervorgehoben. Ihre Einführung erfordert klare Strukturen, abgestimmte Prozesse und eine enge Einbindung aller beteiligten Akteure.
Das Treffen in Ostfildern unterstreicht die Relevanz regionaler Umsetzungsprojekte für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung der Pflege. Die Erfahrungen vor Ort zeigen, dass Digitalisierung kein fernes Zukunftsthema mehr ist, sondern konkrete Schritte und Lösungen erfordert. Die Beteiligten waren sich einig, dass nun weitere Akteure für den Weg in die digitale Versorgung gewonnen werden müssen – und vor allem die Software-Hersteller gefragt sind konkrete Lösungen für die interprofessionelle Zusammenarbeit bereitzustellen.
Ein wesentliches Anliegen ist es, bestehende analoge Kommunikationsmittel – etwa Fax oder ungesicherte E-Mail – durch moderne, sichere und datenschutzkonforme digitale Lösungen zu ersetzen. Dies ist ein wichtiger Baustein, um die Qualität, Effizienz und Zusammenarbeit in der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung nachhaltig zu verbessern.
Mit dem Treffen wurde ein wichtiger Impuls gesetzt, um die digitale Transformation weiter voranzubringen – gemeinsam, sektorenübergreifend und im Sinne einer zukunftsfähigen Pflege.